4. Livestyle…

(Erstmal) wieder draußen…

In der Psychiatrie besuchte mich eine alte Bekannte aus meiner Vorkrisenzeit. Irgendwie verliebten wir uns ineinander. Sie half mir wieder etwas auf die Beine und mich mit der neuen Situation, ich war jetzt staatlich anerkannter Verrückter, besser zurecht zu finden.
Sie wohnte allerdings zu der Zeit in Berlin und arbeitete trotz abgeschlossenen Studiums in einer Pflegestation. Wir pendelten. Irgendwie hatte ich bald das Gefühl: DAS IST SIE! (und das war sie auch, meine heutige Frau). Trotz allem wurde ich immer depressiver und begann meine erste Psychotherapie.
Nichts half wirklich, weder die Medikamente (Ich probierte diverse Antidepressiva) noch die Therapie an sich. Ich machte es meiner damaligen Freundin nicht gerade leicht. Sie hatte es selbst ziemlich schwer, auch psychisch. Sie war trotzdem für mich da.

Ich ging nach kurzer Zeit wieder Arbeiten, immer noch als Geschäftsführer in der gleichen Firma. Das funktioniere mehr schlecht als recht. Es gab Tage in dem ich unter starken Medikamenteneinfluss mitten am Tag im Bürosessel einschlief. Das kam als Chef nicht sonderlich gut an.      

Ein kurzer Auszug:

Ich habe gestern Abend mal wieder den Tiefpunkt erreicht, (MICH) geschnitten, gesoffen…heute Morgen mal wieder fast verschlafen und ein Gefühl wie gelähmt zu sein, was immer noch anhält.
Heute hatte ich nen Termin bei meiner Psychiaterin. Ich soll jetzt die Dosis Remergil verdoppeln von 30mg auf 60mg. Wenn das nicht hilft, will sie mich umstellen auf ein anderes Medikament. Irgendwie habe ich langsam keinen Bock mehr…
und das Schlimmste ist, Weihnachten steht vor der Tür.

Ein Bild aus dieser Zeit…

Sein oder nicht sein? Tja…genau das ist die Frage, die man sich irgendwann mal stellen sollte.
„Wenn die Zeitachse nur lang genug ist, sinkt die Überlebenschance eines jeden auf null…“ (Filmzitat aus „Fight Club“).

Fest steht, wenn ich weitermache wie bisher, werde ich über kurz oder lang ins Gras beißen. Was ich insgesamt betrachtet, vom heutigen Standpunkt aus gesehen, als recht unerfreulich ansehen würde.

„Suizid ist eine permanente Lösung für ein temporäres Problem“. Leider tauchen diese Probleme immer wieder auf und somit auch die Gedanken endgültig die Schnauze voll zu haben.

Zum Thema SVV – Selbstverletzendes Verhalten)
Diverse Zusammenkünfte mit Borderlinern in meinem Leben schienen auf mich abzufärben.

Ich würde es so beschreiben:
Es entsteht in mir ein seelischer Schmerz, der einen inneren Druck aufbaut, der sich steigert…wenn dieser Vorgang eskaliert, finde ich keinen Ausweg und reagiere panisch…
Der physische Schmerz lenkt die Aufmerksamkeit auf sich und von dem seelischen Schmerz ab.
Man wird wieder normal, oder besser: „klar im Kopf“…

Foreneintrag
Selbsthilfeforeneintrag von 2005 Tja…

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