9. Kapitulation

Psychedelic

Nachdem ich im Büro meines Vaters angekommen war, begann ich seinen Schreibtisch „aufzuräumen“ und zwar, indem ich das meiste von seinen Unterlagen in den im Flur stehenden Datenmüllbehälter stopfte. Mein Vater war wohl gerade im Lager unterwegs. Die Chefsekretärin rief ihn wohl in Panik an…

Nach kurzer Zeit kam mein Vater hinzu. Ich verlangte meinen Dienstwagen zurück, den ich vor kurzem demoliert hatte. Als dieser mir verweigert wurde, schlug ich mit einem dünnen Bambusstock auf den Schreibtisch und es kam zum Handgemenge. Dabei ging die Hand meines Vaters zu Bruch, trotzdem schaffe er es mich niederzuringen, dabei verlor ich das Messer aus meinem Stiefel, welches ich die ganze Zeit mit mir rumschleppte. Meine Füße waren schon ganz wund von der Schneide. Dieses Messer, mein geweihtes Schwert, wird zu meinem Galgenstrick. Es kamen dann einige Kollegen hinzu, die mich am Boden festhielten bis irgendwann die Polizei anrückte und mich abtransportierte.

Ich war total aufgebracht und ich schrie im Polizeiwagen wie am Spieß unter anderen sowas wie: „Ich bringe ihn um, und wenn ich eingesperrt werde, vollende ich mein Werk, wenn ich entlassen werde!“. Das war wohl nicht ganz so günstig…

Eine Psychose ist eine seltsame Sache. Man weiß nicht mehr wo oben oder unten ist, aber im Moment bin ich eindeutig unten gelandet.
Voll auf die Schnauze gefallen.

Mir wurde gesagt: ich wollte meinen Vater umbringen…und in meinem Wahn, hätte ich das auch getan, wurde mir gesagt, wenn nicht einige Leute dazwischen gegangen wären. Die Leute die mir das sagten, hatten keine Ahnung davon, was eigentlich passiert war. Sie nahmen mich einfach als unmündiges, krankes Arschloch auf, in ihre so genannte Psychatrie.

“…and for one second i lost my head, and for one second i wish that you where dead
and for one second you wish that you will here all alone , hold back the tears that could fall from me
and for one second i lost my breath, and for one second i cherish what you said, and for one second it seams that i was here all alone, hold back the tears that could fall from me,
and for one second i understand, and for one second my life was in your hand, and for one second you wish that you where here all alone, hold back the tears that could fall from me, they fall alone…”
(zitiert aus dem Songtext „One Second“ von Paradise Lost)

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